Gemeinde Mühlhausen, Kreis Neumarkt i.d. Oberpfalz
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Geschichte
Der Burgberg war früh besiedelt: Fundstücke gibt es seit der jüngeren Steinzeit über die Bronze- bis zur Eisenzeit. Im Mittelalter beginnt die Geschichte um 1121: Der Reichsministeriale Ulrich von Wettenhofen wird in einer Schenkungsurkunde des Klosters Plankstetten genannt. 1217 baut sich der Wettenhofener Gottfried mit Erlaubnis des Königs auf dem Sulzbürg seine neue Burg und nennt sich fortan nach ihr. Sein Sohn Gottfried II. erbt 1290 die Burg Wolfstein bei Neumarkt, seitdem nennen sich die Familienmitglieder von Wolfstein. Dort mehr zur weiteren Geschichte der Sulzbürger/Wolfsteiner.
Ihr Schloss Obersulzbürg bauen die Ritter ab 1353, die alte Burg Niedersulzbürg geben sie an Pfleger aus, zum Beispiel 1386 an Weipold Rauscher zu Möning. 1571 treten die Sulzbürger zum Protestantismus über. Im 17. Jahrhundert wird das Schloss nach einem Brand weiter ausgebaut, 1740 sterben die Wolfsteiner Grafen mit Christian Albrecht aus, Bayern übernimmt die Herrschaft im protestantischen Sulzbürg und den anderen Landesteilen der Grafschaft. Das größtenteils intakte Schloss Obersulzbürg wird 1806 auf Abbruch verkauft - fast nichts bleibt von der Anlage übrig.
Beschreibung
Das große Plateau auf dem Sulzbürg war der Standort des gotischen Schlosses Obersulzbürg, von dem heute nur noch ein kleiner Teil zu sehen ist. In den Friedhof ragt ein halbrunder Mauerturm mit Schießscharten, auf der Innenseite ist ein neueres Wohnhaus hineingebaut. Die Mauer besteht aus kleinen Sandsteinquadern, die direkt vom Ort stammen. Anstelle der gotischen Schlosskapelle von 1492 steht heute eine barocke Kirche mit einer Tordurchfahrt unter dem Kirchturm. In der Gruft der Kirche liegen die Grafen von Wolfstein in Zinksärgen begraben.
Etwa 500 m östlich der Reste des Schlosses stand die erste Burg der Sulzbürger - Niedersulzbürg. Bei Apian sie ist links von Obersulzbürg in schwarz-weiß zu sehen - das heißt, sie war damals schon aufgegeben. Von Niedersulzbürg ist nur der doppelte Halsgraben sichtbar, der noch in einer beeindruckenden Tiefe von 15 m erhalten ist. Im zweiten Burggraben findet sich das Pandurenloch, eine sagenumwobene Höhle im Burgfelsen.
Grundriss Obersulzbürg von 1798
Barocke Schlosskirche
Wappen und Jahrestafel
Allianzwappen des Wolfsteiner Grafen Christian Albert und seiner Frau Augusta Friderica von Hohenlohe und Gleichen aus dem Jahr 1719 und Jahrestafel der ursprünglichen Burgkapelle von 1426.