BURGEN DER OBERPFALZ





Burgruine Leuchtenberg

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Dürnitz, Bergfried, Zwinger


Lage und Zugänglichkeit


 
Tor, Kapelle, BergfriedRuine Leuchtenberg liegt im gleichnamigen Dorf fast direkt an der B 22 zwischen Oberviechtach und Weiden. Von der Autobahn A 93 nimmt man am besten die Ausfahrt Wernberg/Köblitz und von dort die B 14 (E 50) Richtung Vohenstrauß. Nach einigen Kilometern abbiegen auf die B 22 Richtung Weiden. Leuchtenberg und seine Burg liegt 1 km abseits links der Straße auf einem Hügel.
 
Die Burgruine befindet sich gut sichtbar auf dem Burgberg mitten im Dorf. Sie hat allerdings nur am Wochenende und im Sommer (April - Oktober) geöffnet.
 
 

Geschichte


 
Bergfried, Kapelle
Die Leuchtenberger werden seit Anfang des 12. Jahrhunderts in Urkunden genannt. Es folgt ein rascher Aufstieg: 1158 Erhebung in den Grafenstand, 1196 Landgrafen, seit dem 15. Jahrhundert Reichsfürsten. Ständige territoriale Erweiterung bis ins 17. Jahrhundert.
 
Ende des 14. Jahrhunderts verlegen die Leuchtenberger ihre Residenz nach Pfreimd, die Burg wird Sitz eines Pflegers. Die Familie erlischt 1646, ihr Besitz geht an Bayern. Den Plünderungen im 30jährigen Krieg folgt weiterer Verfall bis ins 19. Jh. 1842 schwere Schäden durch einen Brand. Später stürzt der Bergfried ein, wird aber wieder aufgebaut. Sicherung des Bestandes ab dem Ende des 19. Jhs. bis heute.
 
 

Zustand und Besonderheiten


 
Grundriss Leuchtenberg
Leuchtenberg ist als Sitz eines der wichtigsten Adelsgeschlechter im Nordgau seit seiner Gründung beständig ausgebaut worden. Sie gehört zu den besterhaltensten und bedeutendsten Ruinen in der Oberpfalz. Den Kern der Burg bildet der rechteckige Bergfried mit Schildmauer und der Palas. Der auf einem Felsen sitzende Bergfried aus Buckelquadern ist 24 m hoch, hat 2,5 m Wandstärke und einen Eingang in 9 m Höhe. An ihn schließt sich die Schildmauer gleicher Bauart und Stärke an. Die Mauertechnik deutet auf eine Entstehung noch im 12. Jh. Der Turm der Kapelle im Norden besitzt ein frühgotisches, hohes Lanzettfenster und dürfte im 13. Jahrhundert enstanden sein. Der jüngere Innenraum besaß einst ein spätgotisches Netzrippengewölbe, dessen Ansätze man noch erkennt, und eine Adelsempore. Im Süden der ungewöhnlich geformte, zweigeteilte Palas aus dem 14. Jahrhundert.
 
Im späten Mittelalter wurde die Burg dem neuesten Stand der Wehrtechnik angepaßt. Die relativ ungeschützte Lage auf dem nicht sehr steilen Hügel machte einen Zwinger mit halbrunden Mauertürmen notwendig. Er umläuft die Anlage vollständig. Der gotische Torturm wurde zweimal nach vorne erweitert. Weitere Tore gab es im Vorburgring und im Norden der Vorburg (heute verschwunden). Ebenfalls aus dem 15. Jh. stammen der Dürnitz und der Zwischenbau, der ihn mit dem Palas verbindet. Sie waren als Erweiterung für die Dienstmannen der Fürsten gedacht. Darunter befindet sich ein wohl älteres Kellergewölbe.
 
 

Aktivitäten


 
Blick vom Bergfried auf Palas und Dürnitz
Wunderschöne Aussicht vom Bergfried über die Höhen des Oberpfälzer Waldes. Einen Ausflug nach Leuchtenberg kann man mit einem Abstecher nach Flossenbürg verbinden. Übernachtungsmöglichkeit in zwei weiteren, vollständig erhaltenen Burgen ganz in der Nähe: Ein Hotel der gehobenen Klasse in der Burg Wernberg und eine Jugendherberge in der Burg Trausnitz. Einen Wochenendaufenthalt kann man mit Wanderungen und Radfahren im Naturpark Oberpfälzer Wald abrunden. Im Sommer findet in der Burgruine ein Theaterfestival statt.
 
 

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***= Ein Burgen-Highlight der Oberpfalz
Quellen: U. Pfistermeister: Burgen der Oberpfalz, F. W. Krahe: Burgen des deutschen Mittelalters, Richardi/Haase: Burgen, Schlösser und Klöster in Bayern

Erstellt 11/2001