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Burg / Schloss Grünsberg

Stadt Altdorf bei Nürnberg, Kreis Nürnberger Land, Mittelfranken
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Geschichte


 
Wappen der Paumgartner
Zum ersten Mal genannt wird die Burg "Grundisberc" im Jahr 1231 als Sitz der Reichsministerialenfamilie namens Rindsmaul (Rindesmule, Rindsmull, Rindesmulus). Sie stammen ursprünglich vielleicht aus dem oberpfälzischen Heng und saßen unter anderem auf den Burgen Pyrbaum, Eysölden, Windsbach und Wernfels. Ihr bedeutendster Vertreter war Albertus von Nürnberg, der ab 1209 in der Umgebung des Stauferkönigs Friedrich II. und später seines Sohnes Heinrich (VII.) immer wieder in Urkunden auftaucht. Nach dem Ende der Staufer 1268 kommt Grünsberg unter bayerische Oberherrschaft, die Rindsmaul bleiben aber Besitzer. Albrecht Rindsmaul d.Ä. stand in engem Verhältnis zu Ludwig dem Bayern und hatte weit verstreuten Besitz in Franken, etwa in Windsbach und weiteren kleinen Orten. 1315 vergibt Kaiser Ludwig der Bayer die Burg Grünbserg an seinen wichtigsten Soldatenführer und Hauptmann Seyfried Schweppermann (mehr dazu unter Burg Pfaffenhofen).

Zur Pfalz gehörig wechselt die Burg nach dem Aussterben der Schweppermänner 1433 ihre Besitzer immer wieder. 1450, 1504 und 1552 wird Grünsberg niedergebrannt, aber bis 1562 wieder aufgebaut. Sie diente fortan als Sitz verschiedener Nürnberger Patriziergeschlechter, die die Burg zum barocken Landschloss ausbauen. Vor allem die Familien Paumgartner und Stromer hinterließen mit zahlreichen Zubauten und der heute noch in Teilen vorhandenen qualitätvollen Ausstattung ihre Spuren. Umfangreiche Renovierungen 1909, 1919 und 1990, heute gehört die Burg der Stromerschen Kulturstiftung. Dort auch die Öffnungszeiten.


Beschreibung


 
Kartenausschnitt bei Apian 1568
Die Burg liegt auf einem Sporn über dem Schwarzachtal und war durch einen heute verfüllten Graben von der Hangterrasse abgetrennt. Durch die zahlreichen Um- und Ausbauten und Renovierungen seit der Renaissance ist vom mittelalterlichen Kern der Anlage nicht mehr viel zu entdecken. Vor allem in den unteren Regionen der Ringmauer finden sich aber noch zahlreiche Buckelquader einer Vorgängeranlage. Das aus der Ringmauer ragende Gebäude an der hinteren Ecke war im Ursprung wohl ein Wohnturm, das heutige Hauptgebäude mit barockem Inneren und historischer Ausstattung vielleicht eine Kemenate. Im Vorhof findet sich eine Kapelle, vielleicht auf einem mittelalterlichen Vorgängerbau erbaut. Ein großer Zehentkasten hat sich vor dem Schlossplatz erhalten.
 

Grundriss


 

 

Wehrgänge, ehem. Wohnturm


 

 

Innenhof und Hauptgebäude


 

 

Gesamtansicht


 

 

Karte


 

Skalierbare Karte auf openstreetmap.de:
http://openstreetmap.de/karte.html?zoom=16&lat=49.37301&lon=11.32794&layers=B000TT


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**Bewertung: interessanter Patrizier-Landsitz mit sichtbar mittelalterlichen Wurzeln
 
Weitere Informationen:
http://www.herrensitze.com/grunsberg.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Gr%C3%BCnsberg


Erstellt 5/2010.